Wettbewerb 2. Preis | Fußgängerbrücke
Baunach


Auftrag Stadt Baunach
Architektur arch22
Kollaboration Grüne Welle
Bildrechte arch22
Leistungen Tragwerksplanung, Konzept
Planungszeitraum 2015

Die Gestaltung des neuen Fußgängerstegs erinnert in seiner Silhouette an die Steuerstäbe eines Floßes oder Stocherkahns, der ursprünglichsten Form der Fortbewegung in flachen Gewässern.

Der Neubau der Fußgängerbrücke neben der historischen Baunachbrücke ist als Durchlaufträger über 5 Felder konzipiert. Die Randfelder besitzen eine Spannweite von ca. 8 m, die Spannweite der Hauptfelder liegt zwischen 10 m und 11 m. Aufgrund der minimierten Spannweiten kann ein leichter torsionsteifer Stahlhohlkasten mit einer Bauhöhe von 40 cm als Überbau gewählt werden. Die Blechstärken des Überbaus aus S235 betragen 10 mm. Der Überbau wird über integrierte eingeschweißte Querträger gelenkig an die Stützen angebunden. Die Querträger schließen paarweise die Horizontalkräfte aus der Stützenschrägstellung kurz. Dadurch können die Auswirkungen der Stützenschrägstellung auf das Gesamtsystem auf ein Minimum reduziert werden. Der Anschluss der Stützen (d = 220 mm, S235) an die Betonstummel, welche sich aus den Pfahlkopfbalken entwickeln, erfolgt gelenkig und kann gewartet werden. Für die Windbelastungen in Brückenquerrichtung wirkt der Überbau als Einfeldträger mit einer Spannweite von 47 m. Die Längenänderung der Brücke infolge Temperatur wird am westlichen Widerlager freigestellt. Das Gründungskonzept folgt den Empfehlungen des im Wettbewerb vorliegenden Baugrundgutachtens. Es werden Bohrpfähle mit einem Durchmesser von 60 cm gewählt, die in den tragenden Sandstein einbinden. Dieser steht im Widerlager-bereich nach ca. 10 m an. Die Gründung im Fluss erfolgt im Fließschatten der historischen Pfeiler. Aufgrund der geringen Gesamtmasse des Überbaus von ca. 25 t sieht das Montagekonzept den Einhub des Überbaus in zwei Teilen vor. Mithilfe eines Mobilkrans können die Überbauhälften in Position gebracht werden und gelenkig an die zuvor montierten “Stocherstützen“ angeschweißt werden. Anschließend wird der Montagestoß in Feldmitte verschweißt und die obenliegende Schweißöffnung geschlossen.